Einführung
Ob für Geländer, Fassadenverkleidungen oder tragende Konstruktionen – die Materialwahl ist im Metallbau von zentraler Bedeutung. Sie beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch Kosten, Lebensdauer, Statik, Wartungsaufwand und Umweltbilanz. In diesem Beitrag beleuchten wir die Unterschiede und Eigenschaften der drei wichtigsten Metalle im Metallbau: Aluminium, Stahl und Edelstahl.
Aluminium – leicht, korrosionsbeständig und vielseitig einsetzbar
Aluminium ist ein Leichtmetall mit einem spezifischen Gewicht von nur ca. 2,7 g/cm³ – das entspricht etwa einem Drittel des Gewichts von Stahl. Trotz seiner Leichtigkeit besitzt es eine gute Festigkeit und ist besonders gut formbar. Im Bauwesen wird es bevorzugt für Bauteile mit geringerer mechanischer Belastung eingesetzt, z. B. Fensterrahmen, leichte Geländer, Fassadenverkleidungen oder bewegliche Konstruktionen.
Ein großer Vorteil ist die natürliche Korrosionsbeständigkeit: Durch Oxidation bildet Aluminium eine schützende Oxidschicht, die es gegen Umwelteinflüsse weitgehend unempfindlich macht. Für zusätzliche Schutzwirkung und ästhetische Gestaltung kann Aluminium eloxiert oder pulverbeschichtet werden. Bei tragenden Konstruktionen ist jedoch zu beachten, dass Aluminium eine geringere Elastizitätsgrenze als Stahl aufweist und sich unter Last stärker verformt. Auch die thermische Ausdehnung ist höher, was bei langen Profilen im Fassadenbau berücksichtigt werden muss.

Stahl – hohe Festigkeit, wirtschaftlich und tragfähig
Stahl ist der am häufigsten eingesetzte Werkstoff im Metallbau. Er bietet eine hohe Tragfähigkeit, lässt sich hervorragend verarbeiten und ist kostengünstiger als Edelstahl. Mit einem spezifischen Gewicht von ca. 7,85 g/cm³ ist Stahl deutlich schwerer als Aluminium, dafür aber auch wesentlich belastbarer. Er eignet sich besonders für statisch beanspruchte Konstruktionen wie Träger, Stützen, Treppen oder ganze Hallenrahmen. Unbehandelter Stahl ist allerdings korrosionsanfällig und muss durch Feuerverzinken, Lackieren oder Pulverbeschichten geschützt werden. Auch der Wartungsaufwand ist höher als bei Edelstahl. Bei fachgerechter Ausführung überzeugt Stahl jedoch durch Langlebigkeit, Wirtschaftlichkeit und hohe Flexibilität im Einsatz.

Edelstahl – rostfrei, langlebig und ästhetisch anspruchsvoll
Edelstahl ist ein hochlegierter Stahl mit einem Chromgehalt von mindestens 10,5 %. Die bekannteste Sorte im Bau ist der sogenannte V2A-Stahl (Werkstoff 1.4301), der für Innen- und Außenanwendungen eine gute Korrosionsbeständigkeit bietet. Für besonders aggressive Umgebungen (z. B. Küstenregionen, Schwimmbäder) wird V4A-Stahl (1.4571) verwendet, der zusätzlich Molybdän enthält.
Edelstahl überzeugt durch seine exzellente Witterungsbeständigkeit, lange Lebensdauer und seine elegante, hochwertige Optik. Er wird häufig bei hochwertigen Geländern, Handläufen, Fassadenakzenten, Küchen- oder Hygienebereichen eingesetzt. Aufgrund der hohen Materialhärte ist die Bearbeitung jedoch anspruchsvoller und erfordert spezielle Werkzeuge sowie Erfahrung. Auch das Schweißen erfordert Expertise, um Verfärbungen und Materialschäden zu vermeiden. Zudem ist Edelstahl deutlich teurer als herkömmlicher Stahl oder Aluminium – sowohl im Materialpreis als auch in der Verarbeitung.

Fazit – Welches Material passt zu Ihrem Projekt?
Die Wahl des passenden Werkstoffs hängt von mehreren Faktoren ab: Standort, Beanspruchung, Budget, gewünschte Optik und technische Anforderungen. Aluminium bietet sich an, wenn Gewicht und Korrosionsbeständigkeit im Vordergrund stehen. Stahl ist die erste Wahl bei tragenden, robusten Konstruktionen mit klarer Kostenorientierung. Edelstahl hingegen punktet, wenn Langlebigkeit, Optik und Hygiene im Fokus stehen.
Jedes Projekt ist individuell – wir beraten Sie gerne bei der Auswahl des passenden Materials und realisieren Ihre Konstruktion präzise und fachgerecht. Sprechen Sie uns an!